2 – Sport und Militarismus

Disziplin, Härte, Kampf, Leistung! Oder: Abwehr, Angriff, Schuss, Sieg!
Von seiner Grundlogik bis zum Sprachgebrauch, vom historischen Erbe bis zum heutigen Propagandaeinsatz ist Sport durchzogen von militaristischen Denk- und Handlungsmustern. Aber passt dies Althergebrachte noch – oder gerade wieder – in die heutige Zeit? Und wie sieht sich der moderne Sport selbst?

Die Anfänge des organisierten Sports und seiner Regeln und Struk­turen lie­gen in einer Zeit voller kolo­nialer, natio­na­lis­tischer und ras­sis­tischer Welt­bil­der. Bis heute wird kaum the­ma­ti­siert, dass vie­le seiner Grund­gedanken in einer mili­ta­ris­tischen Tra­di­tions­linie stehen.

Im Gegenteil: Sie sind tief in seiner Logik und seinen Prak­tiken ver­wur­zelt und wer­den meist un­ref­lek­tiert fort­ge­schrie­ben oder so­gar verherrlicht. Es ist nicht er­kenn­bar, dass dieses Erbe kri­tisch hin­ter­fragt wird. Viel­mehr gibt es eine Rück­kopp­lung zwischen der Sport­welt auf der einen und Gesell­schaft, Poli­tik und Wirt­schaft auf der anderen Seite, etwa durch stän­digen Leis­tungs­druck oder einen Dauer­wett­streit von Natio­nen um glo­balen Einfluss.

Die Publi­kation unter­sucht die in Ver­ges­sen­heit ge­ratene Nähe von Sport und Mili­tarismus. Dabei wird davon aus­ge­gangen, dass die Spu­ren gewaltvoller Ver­gan­gen­heit in der glo­balen Ge­sell­schaft der Gegen­wart fort­­wir­ken und einem wirk­lichen Bei­­trag des Sports für eine fried­­liche und ge­rechte Welt im Wege stehen.

Zentrale Fragen sind zum Beispiel:
★ Begünstigt Sport eine unkritische Akzeptanz aggressiven Verhaltens?
★ Beeinflussen sportliche Prägungen gesellschaftliches Zusammenleben?
★ Gibt es Kontinuitäten zwischen Sport und (anti-)militaristischem Denken?
★ Ist Sport mit (nicht aufgearbeitetem) militaristischem Erbe “friedensfähig“?
★ Welche neuen militaristischen Trends nutzen Sport (und andersherum)?

Die Antworten sollen dazu beitragen, Dis­kus­sionen über Grund­lagen, Ein­fluss und Ver­ant­wortung des Sports zu fördern. Jen­seits einer ein­fachen Gleich­setzung von Sport und Mili­ta­rismus er­scheint es sinn­voll, be­stim­mende Denk­muster, Tra­di­tionen und Werte zu durch­leuchten und ihre Zukunfts­fähig­keit zu hinterfragen.

Sportlicher Wettkampf und Ruhm der Stär­keren wer­den oft als rein sym­bo­lisches Aus­leben mensch­licher Ins­tinkte inter­pretiert. Aus anderer Perspek­tive er­schei­nen sie hin­gegen als wei­tere Spiel­arten einer krie­ge­rischen Men­ta­li­tät, die ein gewalt­freies Zu­sam­men­leben in der glo­balen Ge­sell­schaft erschweren.

Die Veröffentlichung ist für Sommer/Herbst 2025 geplant.
In Verbindung mit der Publikation soll ein Expert/innen-Workshop stattfinden.

Sie können diese Arbeit gerne mit einer Spende unterstützen:
per Überweisung
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Bei Anregungen oder Fragen können Sie uns jederzeit kontaktieren:
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