Disziplin, Härte, Kampf, Leistung! Oder: Abwehr, Angriff, Schuss, Sieg!
Von seiner Grundlogik bis zum Sprachgebrauch, vom historischen Erbe bis zum heutigen Propagandaeinsatz ist Sport durchzogen von militaristischen Denk- und Handlungsmustern. Aber passt dies Althergebrachte noch – oder gerade wieder – in die heutige Zeit? Und wie sieht sich der moderne Sport selbst?
Die Anfänge des organisierten Sports und seiner Regeln und Strukturen liegen in einer Zeit voller kolonialer, nationalistischer und rassistischer Weltbilder. Bis heute wird kaum thematisiert, dass viele seiner Grundgedanken in einer militaristischen Traditionslinie stehen.
Im Gegenteil: Sie sind tief in seiner Logik und seinen Praktiken verwurzelt und werden meist unreflektiert fortgeschrieben oder sogar verherrlicht. Es ist nicht erkennbar, dass dieses Erbe kritisch hinterfragt wird. Vielmehr gibt es eine Rückkopplung zwischen der Sportwelt auf der einen und Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf der anderen Seite, etwa durch ständigen Leistungsdruck oder einen Dauerwettstreit von Nationen um globalen Einfluss.
Die Publikation untersucht die in Vergessenheit geratene Nähe von Sport und Militarismus. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Spuren gewaltvoller Vergangenheit in der globalen Gesellschaft der Gegenwart fortwirken und einem wirklichen Beitrag des Sports für eine friedliche und gerechte Welt im Wege stehen.
Zentrale Fragen sind zum Beispiel:
★ Begünstigt Sport eine unkritische Akzeptanz aggressiven Verhaltens?
★ Beeinflussen sportliche Prägungen gesellschaftliches Zusammenleben?
★ Gibt es Kontinuitäten zwischen Sport und (anti-)militaristischem Denken?
★ Ist Sport mit (nicht aufgearbeitetem) militaristischem Erbe “friedensfähig“?
★ Welche neuen militaristischen Trends nutzen Sport (und andersherum)?
Die Antworten sollen dazu beitragen, Diskussionen über Grundlagen, Einfluss und Verantwortung des Sports zu fördern. Jenseits einer einfachen Gleichsetzung von Sport und Militarismus erscheint es sinnvoll, bestimmende Denkmuster, Traditionen und Werte zu durchleuchten und ihre Zukunftsfähigkeit zu hinterfragen.
Sportlicher Wettkampf und Ruhm der Stärkeren werden oft als rein symbolisches Ausleben menschlicher Instinkte interpretiert. Aus anderer Perspektive erscheinen sie hingegen als weitere Spielarten einer kriegerischen Mentalität, die ein gewaltfreies Zusammenleben in der globalen Gesellschaft erschweren.
Die Veröffentlichung ist für Sommer/Herbst 2025 geplant.
In Verbindung mit der Publikation soll ein Expert/innen-Workshop stattfinden.
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